Rishiculture Ashtanga Yoga

In den Yoga Sutras von Patanjali (um 500 v. – 300 Jahre n. Chr.), wird über Ashtanga Yoga geschrieben. Deshalb wird Patanjali oft als Vater von Yoga genannt. Was von Lehrer (Guru) zu Schüler (Chela) mündlich weitergegeben wurde, hat Patanjali in knapp 200 kurzen Versen zusammengefasst. Je kürzer der Text um so vielfältiger die Interpretationen. Daher gibt es unzählige Übersetzungen von diesem Werk.

Ashtanga ist ein Sanskritwort, die Ashta (acht) Anga (Glieder):

  1. Yama – fünf moralische Zurückhaltungen
  2. Niyama – fünf ethische Wahrnehmungen
  3. Asana – Körperpositionen, Seinszustand
  4. Pranayama – Wahrnehmung und Umgang mit Prana (Lebensenergie)
  5. Pratyahara – Bewusstsein der Sinne
  6. Dharana – Konzentration
  7. Dhyana – Meditation
  8. Samadhi – Erleuchtung, Nirvana, kosmisches Bewusstsein

Traditionell wird mit den ersten vier Stufen, Bahiranga Yoga, der Körper und das Nervensystem gestärkt. Das innere Yoga, Antaranga Yoga, wird erst gelehrt, wenn eine gute Basis vorhanden ist. Bis und mit Dharana gibt es Techniken zum Üben. Dhyana und eventuell Samadhi sind jedoch wie die Früchte eines Baums. Man kann die Pflanze noch so gut hegen und pflegen – ob es Früchte gibt, hängt noch von anderen Faktoren ab.

Ananda Ashram

Diese traditionelle Unterrichtsform gibt es immer noch in Indien. Im Ananda Ashram am Bengalischen Meer finden seit 1968 jeweils vom Gandhi-Tag, dem 2. Oktober, bis Ende März die Yogalehrer-Kurse in kleinen Gruppen statt. Nach einem 52-Lektionen Korrespondenzkurs und online als Vorbereitung in Begleitung eines Yogalehrers ist die Entwicklung in den sechs Monaten am Stück sehr intensiv. Ein sogenannter Mikrokosmos im Makrokosmos. Sechs Monate lang muss man sich nicht um alltäglich Dinge kümmern, wie einkaufen oder kochen, sondern kann sich voll und ganz der persönlichen Entwicklung widmen und der bekannten Frage nachgehen: 'Wer bin ich?'.

Nach der Lehre von Swami Gitanada Giri (1907-1993)

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