Was ist Yoga

Das Wort Yoga kommt aus der alten Sprache Sanskrit von ‚yui’ = verbinden, vereinigen, Eins werden. Yoga heisst, alles ohne Differenzierung zusammenzubringen.

Yoga wird auch als Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Religion, Hobby, Fitness oder Fanatismus verstanden. Je nach Verständnis und Aufnahme sowie Umsetzung des Gelernten kann es für den einen all das und für den andern nichts davon sein. Yoga als Lebensweg ist eine schöne Definition, wenn man sein eigenes Leben versucht in Harmonie mit allem um sich herum zu leben. In der Bhagavad Gita sagt Sri Krishna zu seinem Schüler Arjuna: Yoga heisst Handeln mit Geschick (Yoga is skill in action). Wenn ein Leben mit Geschick in Harmonie gelebt wird, dann könnte man Yoga auch die Wissenschaft der Menschheit nennen. Yoga ist die bewusste Entwicklung, wie man mit Gelerntem wachsen kann im Prozess der Evolution. Yoga bedeutet immer eine Einheit, eine Harmonie.

Die Rishis, die alten Weisen in Indien sagen, dass Einheit bereits existiert, aber dass wir sie nicht wahrnehmen können oder mit der Geburt vergessen haben. So sehen wir nur die Dualität. Wenn wir etwas wahrnehmen, ist es eher die Verschiedenheit und nicht die Ähnlichkeit. Yoga soll uns zurück in diese Einheit bringen.

Die vier Stufen des Bewusstseins

Yoga lehrt uns das vierfache Bewusstsein. Zuerst über den Körper, wie er funktioniert, wie man ihn pflegt und liebt. Wir wollen gesund sein. Aber nur Gesundes kann gesund machen. Deshalb müssen wir uns bewusst werden über eine gute Ernährung, gute Gewohnheiten, gute Umgebung, gute Fitness sowie die richtige Entspannung. Wir wissen, wie wir atmen, wenn wir bewusst atmen. Wir wissen, wie wir uns bewegen, wenn wir uns bewusst bewegen. Wir wissen, wie wir reden, wenn wir bewusst reden. Wir wissen, wie wir essen, wenn wir bewusst essen.

Der zweite Schritt ist das Bewusstsein, wie die Emotionen auf Körper und Geist wirken. Wie die negativen Gefühle, wie Eifersucht, Hass, Gier, Neid, Bosheit, Abneigung und Angst einen enormen schädlichen Einfluss auf uns haben. Auf der anderen Seite stärken wir uns mit Gefühlen wie Gelassenheit, Zufriedenheit, Freude, Liebe, Mitgefühl, Verständnis oder anderen vereinigenden Gefühlen, wie der Wunsch, anderen zu helfen. Mit Kriyas und Pratyahara fördern wir das Bewusstsein über unsere Emotionen, damit wir die positiven zulassen und bei den negativen nicht gleich ausser Kontrolle geraten, sondern erst mal tief ein und ausatmen und bis zehn zählen können.

Der dritte Schritt ist das Bewusstsein unserer Gedanken und wie diese die Emotionen und den Körper beeinflussen. Hier unterscheiden wir die Gedanken aus dem Bewusstsein sowie aus dem Unterbewusstsein. Das sogenannte höhere Bewusstsein, das mit Intellekt beschrieben wird, können wir mit Dharana und Dhyana erreichen.

Die vierte Stufe ist das Bewusstsein über das Bewusstsein, das als kosmisches Bewusstsein oder Samadhi erklärt werden kann.