Was ist Yoga
Das Wort Yoga kommt aus der alten Sprache Sanskrit von ‚yui’ = verbinden, vereinigen, Eins werden.
Yoga wird auch als Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Religion, Hobby, Fitness oder Fanatismus verstanden. Je nach Verständnis und Aufnahme sowie Umsetzung des Gelernten kann es für den einen all das und für den andern nichts davon sein. Yoga als Lebensweg finde ich eine schöne Definition, wenn man sein eigenes Leben versucht in Harmonie mit allen Lebewesen und der Natur zu leben. In der Bhagavad Gita sagt Sri Krishna zu seinem Schüler Arjuna: Yoga heisst Handeln mit Geschick (Yoga is skill in action). Wenn ein Leben mit Geschick in Harmonie gelebt wird, dann könnte man Yoga auch die Wissenschaft der Menschheit nennen. Yoga ist die bewusste Entwicklung, wie man mit Gelerntem wachsen kann im Prozess der Evolution.
Die Rishis, die alten Weisen in Indien sagen, dass Einheit bereits existiert, aber dass wir sie nicht wahrnehmen können oder mit der Geburt vergessen haben. So sehen wir nur die Dualität. Wenn wir etwas wahrnehmen, ist es eher die Verschiedenheit und nicht die Ähnlichkeit. Yoga kann uns zurück in diese Einheit bringen.
Rishiculture Ashtanga Yoga
In den Yoga Sutras von Patanjali (um 500 v. – 300 Jahre n. Chr.), wird über Ashtanga (Ashta = acht, Anga = Glieder/Teile/Bereiche) Yoga geschrieben. Deshalb wird Patanjali oft als Vater von Yoga genannt. Was von Lehrer (Guru) zu Schüler (Chela) mündlich weitergegeben wurde, hat Patanjali in knapp 200 kurzen Versen zusammengefasst. Je kürzer der Text um so vielfältiger die Interpretationen. Daher gibt es unzählige Übersetzungen von diesem Werk.
Traditionell wird mit den ersten vier Stufen, Bahiranga Yoga, der Körper und das Nervensystem gestärkt. Das innere Yoga, Antaranga Yoga, wird erst gelehrt, wenn eine gute Basis vorhanden ist. Bis und mit Dharana gibt es Techniken zum Üben. Dhyana und eventuell Samadhi sind jedoch wie die Früchte eines Baums. Man kann die Pflanze noch so gut hegen und pflegen – ob es Früchte gibt, hängt noch von anderen Faktoren ab.
Ananda Ashram
Im Ananda Ashram am Bengalischen Meer in Südindien finden regelmässig intensive Kurse statt. Ein sogenannter Mikrokosmos im Makrokosmos, wo man sich nicht um alltäglich Dinge kümmern muss, sondern wo man sich voll und ganz der persönlichen Entwicklung widmen kann und der Frage nachgeht: 'Wer bin ich?'.
Nach der Lehre von Swami Gitanada Giri (1907-1993) www.icyer.com
